Hauptsache Vegetationsphase

Wann immer sich Teile der Bauverwaltung unter Markus Dreßler (CDU) „auf den Weg machen“, heißt es für Beobachter viel Geduld und reichlich Humor mitzubringen: Wer an der Breiten Straße parkt und als Beifahrer seinen Fuß zwangsläufig in die „Stadtgärten“ setzt, bekommt es an feuchten Tagen mit ordentlich Schlamm zu tun.

Eine „Situation, die die Stadtverwaltung bereits seit der Umsetzung beobachtet“ und, man mag es kaum glauben, „Handlungsbedarf festgestellt“ hat. Der wurde allerdings erst durch einen Antrag aus unserer Fraktion im vergangenen Januar geweckt. Er forderte die Verwaltung auf, eine Lösung für das schlammige Problem zu finden.

In der nicht öffentlich einsehbaren Stellungnahme heißt es: „Leider hat sich dieser Streifen nicht in der gewünschten Rasenqualität entwickelt, was verschiedene Ursachen hat. Die späte Fertigstellung im Herbst 2022 und die sofortige Freigabe zur Nutzung erschwerte die Austriebsmöglichkeit des Rasens, der deshalb zertreten wurde.“

Aber Dreßlers Verwaltung wäre nicht sie selbst, hätte sie nicht einen „Lösungsansatz“ wie folgt parat: „Abschnittsweise Erneuerung der Rasenansaat mit der Einsaat von Naturrasenmischung mit eingemischten widerstandsfähigen Kräutern. Absperrung der Parkflächen für 6-8 Wochen, regelmäßige Wässerung und Schnitt“.

Geplant war das für April 2025. Auf Nachfrage von Katrin Lang im Mai hieß es, die Vegetationsphase dauere ja noch, vor deren Ende würde man aktiv. Jetzt ist Oktober, der Rasen ist gerade gesät und man geht offenbar davon aus, dass die „späte Fertigstellung im Herbst“ diesmal folgenlos für die „Austriebsmöglichkeiten“ bleibt.

Ohnehin handelt es sich um ein gärtnerisches Experiment, mit dem man „Erfahrungen sammeln“ wolle. Wörtlich: „Sollte sich die ‚Probefläche‘ bewähren, könnten abschnittsweise weitere Flächen in den kommenden Jahren überarbeitet werden.“ Gemessen am Testfeld, erstreckt sich die Überarbeitung dann auf gut und gern ein Jahrzehnt.

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