„In Kürze“ ist das neue „Irgendwann“

Vor einigen Monaten, nämlich genau am 19.09.2023 hatten wir der Stadtverwaltung fünf Fragen zum neuen, millionenteuren Generationenspielplatz auf dem Sonnenstein gestellt. Grund dafür war der Zustand speziell der Sitzgruppe dort. Noch kein Jahr alt, zierten (und zieren immer noch) Grillaschehaufen, Glasscherben und Schmierereien den Bereich auf recht unappetitliche Weise.

Wir wollten also unter anderem wissen, ob der Sitzplatz ein offizieller Grillplatz der Stadt Pirna sei und wenn nein, warum die sonst auf Spielplätzen übliche Beschilderung fehlt, die unmissverständlich auf das Verbot von offenem Feuer, Rauchen, Glasflaschen und anderem mehr hinweist? Zudem fragten wir, ob das Ordnungsamt dort zu Kontrollgängen unterwegs ist – wenn ja, wann.

Die Antworten der Fachgruppe Stadtentwicklung vom 15.11.2023 (ANF-23/0674-61.0) können wir sehr kurz zusammenfassen: Erstens: Der Spielplatz ist natürlich kein Grillplatz. Zweitens: Die Beschilderung sei bereits in Arbeit und werde in Kürze angebracht. Drittens: Der Spielplatz wird an mindestens vier Tagen in der Woche in den Nachmittags- und Abendstunden kontrolliert.

Letzteres ist ungefähr so glaubhaft wie die Aussage der Stadtverwaltung, die Hundebeutelspender würden regelmäßig frisch mit Tüten bestückt. Denn der Spielplatz wird selbstverständlich weiter als Grillplatz missbraucht wie auch unser Beitragsbild belegt und was von der Aussage „in Kürze“ zu halten ist, definiert die vergebliche Suche nach den versprochenen Schildern dieser Tage.

Erfolgskontrolle scheint in Teilen der Verwaltung ein Fremdwort zu sein. Das durften auch Ralf Böhmer (FREIE WÄHLER-Pirna) oder Dr. Sebastian Gilbert (Bündnis 90/Die Grünen) bereits erfahren. Der eine wartete monatelang auf ein Tempo-30-Schild an der Brückenstraße, der andere über 12 Wochen auf eine Antwort zum Industriepark (IPO). Die Geschäftsordnung des Stadtrates schreibt als Frist vier Wochen vor. Zeit für Veränderungen.

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