Klimamanager: Denn er weiß nicht, wovon er spricht.

Wir haben noch ein Schmankerl aus der zurückliegenden Sitzung des Stadtrates. Wer sich allerdings eingehender mit diesem Thema beschäftigt – was allen anzuraten wäre, dem bleibt das Lachen im Halse stecken. Unser Fraktionsvorsitzender Bodo Herath hat sich in der Sitzung den „Statusbericht Klimaschutzarbeit“ des städtischen Klimaschutzmanagers in einem kurzem Statement zur Brust genommen:

„Auch hier handelt es sich lediglich um eine Informationsvorlage zur Kenntnisnahme – hier aus der Feder des Klimamanagers. Die allerdings hat es in sich – ohne freilich Inhalt zu liefern. Und das macht mich inzwischen wütend. Der Kern ruht schon im ersten Absatz. Dieser beschäftigt sich lang und breit mit der sogenannten kommunalen Wärmeplanung. Um das zu genießen, muss man sich die folgenden Sätze auf der Zunge zergehen lassen.

Zitat: ‚Die Wärmeplanung soll für die relevanten Akteure und Akteurinnen der Stadt – also Stadtverwaltung, Stadtwerke, Wohnungsgesellschaften und am Ende alle Gebäudeeigentümer – aufzeigen, wie sich die Wärmeversorgung in Pirna in den kommenden Jahren in welchen Quartieren entwickeln soll und wird. Diese Informationen sind für die Eigentümer wichtige Grundlagen für deren Planungen zur künftigen Wärmeversorgung ihrer Objekte.‘

Die Krux an der Sache. Diese Wärmeplanung – beziehungsweise ihr erster Abschlussbericht – ist bisher nur im nichtöffentlichen Teil des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt worden. Dieses Wunderpapier – satte 100.000 Euro schwer – zu debattieren, dafür müsste also hier Nichtöffentlichkeit hergestellt werden. Aber auch so umschreibt der Klimamanager dessen Absurdität treffend. Nämlich: ‚Sich ergebende Bedarfe und Kosten werden nun erst ermittelt.‘

Sicher ist jetzt schon eines: Es werden astronomische Summen sein. Ganz zu schweigen von technischen Unmachbarkeiten. Deshalb plaudert der Klimamanager auch viel lieber über Audits mit denen wir demnächst wieder die Goldene Hausnummer des Energy Awards ans Rathaus heften können oder die Teilnahme am ‚Pilotprojekt Treibhausgasneutrale Kommunalverwaltung nach Kom.EMS zero‘ der Sächsischen Energieagentur.

Ich weiß natürlich nicht, ob der Schulbuchtransport aus Hamburg oder Berlin nach Pirna mit dem entsprechenden CO2-Fußabdruck diese schönen Zero-Pläne zertrampelt. Immerhin spült das Pilotprojekt 340.000 Euro in die Kasse. Das schöne Steuergeld ist allerdings zur Förderung einer Personalstelle vorgesehen, aufgeteilt auf Klimaschutz- sowie Energiemanager. Die AfD-Fraktion lehnt derartigen Hokuspokus rundweg ab.“

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