5.000 Fernwärme-Haushalte können aufatmen

Vergangene Woche sah Pirna wahrlich hohen Besuch. Sachsens Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günter (Bündnis 90/Die Grünen), bestieg gemeinsam mit Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke und Stadtwerke-Chef Peter Kochan einen Erdhaufen am Rande der Stadt. Nicht etwa wegen der tollen Aussicht, sondern um gemeinsam ein nach seinen Worten „lokales Vorzeigeprojekt“ (SZ Pirna) zu lobpreisen.
.
Dieses Vorzeigeprojekt ist eine millionenteure „Solarthermie-Anlage“ auf einem der sanierten Trinkwasserhochbehälter am Rande der B172 nahe des Ortsausgangs Richtung Krietzschwitz. Die „sensible Röhrentechnik wandele das ferne Sonnenlicht in Wärme um“, entnehmen wir dem Jubel-Beitrag der SZ, weswegen sich dessen Autor, ein gewisser Thomas Möckel, zeitgeistlich spur treu zur leicht infantilen Überschrift „Wie aus ‚Fernlicht‘ Fernwärme wird“ hinreißen ließ.
.
Geschenkt. Denn viel wichtiger für die gut 5.000 Pirnaer Haushalte, die aktuell mit Fernwärme versorgt werden, ist folgendes: „Die Technik, die die Sonne anzapft, ist Bestandteil eines gewaltigen, zeitintensiven und teuren Komplexvorhabens. Seit 2018 arbeiten die Stadtwerke daran, Energie effizienter zu produzieren und das Klima zu schützen“, lässt uns Möckel wissen. Effizient ist prima und günstiger als „Erneuerbare“ geht seit Jürgen Trittin ohnehin nicht.
.
Die AfD-Stadtratsfraktion wird deshalb offiziell anfragen, inwieweit die Anlage, die aus kostenlosem „Fernlicht“ höchst effizient Fernwärme zaubern soll, die Portemonnaies der Heizkostenzahler entlastet. „Die Größe dieses Projekts in Pirna“, so diktierte es Günter stolz in Möckels Block, „sei bislang in Sachsen noch immer etwas Einzigartiges.“ Wir sind sehr gespannt, ob es sich auch auszahlt oder nur das Weltklimaherz einschlägiger Kreise höherschlagen lässt.

Nach oben scrollen