Der zurückliegende Stadtentwicklungsausschuss (SEA) lieferte dafür wieder reichlich Stoff. Aber nicht nur der. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Vergabe zweier Lose für den Winterdienst in der Stadt. Warum man sich nicht für das um 20.000 Euro günstigere Angebot entschied, konnte die Verwaltung nicht schlüssig erklären.
Auch mehrmalige Nachfragen meines Kollegen Ralf Böhmer (FREIE WÄHLER-Pirna) brachten keine Erhellung. Am Ende hieß es dann, „das liefern wir nach“. Blöd nur, dass der Beschluss jetzt gefasst werden musste und nicht in vier Wochen. Der Winter wartet ja nicht auf die Verwaltung. Als Stadtrat fühlt man sich an solchen Punkten über den Tisch gezogen.
Warten ist überhaupt ein schönes Stichwort. So warte ich immer noch auf Antwort auf meine Anfragen zum Thema „Spielpark“ und damit verbundene Einsparpotenziale am sündhaft teuren Projekt. „Missverständnisse“ habe es gegeben, verteidigt sich das Rathaus. Die halten offenbar an, denn Antworten liegen immer noch keine vor.
Auch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gab es solche „Missverständnisse“, über die ich hier aus besagtem Grund nicht berichte. Aber die Themen landen nach der Vorberatung demnächst öffentlich im Stadtrat und dann kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, was hier gemeint ist und an welchen Stellen das Vertrauen leidet.
Der sehr spezielle Baubürgermeister Markus Dressler (CDU) schält sich in meinen Augen jedenfalls als Kern des Problems heraus, wobei einige Gewächse in seinem Schatten nur wenige nachstehen. Man muss sich am Ende fragen, wo Pirna eigentlich hin will, welche Ansprüche die Stadt hat und letztlich, ob das Personal dafür geeignet ist.