Spielplatz doch kein Partygelände

Der knapp zweihunderttausend Euro (SZ Pirna) teure Mehrgenerationenspielplatz „ohne Grenzen“ wurde in der Vergangenheit immer wieder als großfamiliärer Grillplatz missbraucht. Verunreinigungen, Asche- und Grillkohlereste rund um die Sitzgruppe zeugen gut sichtbar davon. Im September vergangenen Jahres hatte die AfD-Stadtratsfraktion deshalb im Rathaus angefragt, ob es sich bei diesem Ort um einen offiziellen Grillplatz handele, warum die sonst übliche Beschilderung für Spielplätze fehlt und ob regelmäßig kontrolliert wird.

Die Antwort folgte acht Wochen später und damit wie so oft weit jenseits der vorgegebenen Vier-Wochen-Frist“ Nein, es sei natürlich „kein offizieller Grillplatz“, Kontrollgänge durch das Ordnungsamt erfolgten „an mindestens 4 Tagen in der Woche und zwar in den Nachmittags- und Abendstunden“. Die fehlende Beschilderung sei in Arbeit und werde „in Kürze“ aufgestellt. Damit gibt es wenigstens zwei kleine Erfolge. Erstens: Die Regeln für den Spielplatz sind nun klar und für jeden sichtbar. Zweitens: Die Definition des Rathauses von „in Kürze“ ist „drei Monate“.

Was einzelne Hundehalter von den „neuen“ Spielplatzregeln halten, kann man schon jetzt auf dem frischen Fundament des aufgestellten Schildes ablesen. Und ob den besagten Grillfesten, damit auch einhergehenden Verschmutzungen, nun ein Riegel vorgeschoben ist, wird sich zeigen. Maßgeblich dürfte das davon abhängen, inwiefern die in der Antwort der Verwaltung angeführten Kontrollgänge tatsächlich stattfinden. Die mit Steuergeldern aufwendig sanierte Anlage hätte Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht verschwinden dann auch die unzähligen Glasscherben.

Nach oben scrollen