Was konstruktiv ist, bestimmt – siehe oben – selbstverständlich er. Kein Wunder also, wenn die AfD seiner Meinung nach einen „zumeist destruktiven Politikansatz verfolge“, mit dem er „nichts anfangen könne“. Folgerichtig hatte er auch mit unserer Anfrage zum Baustopp an der Struppener Straße (ANF-25/0176-FBII) seine liebe Verständnisnot.
Dabei hatten wir uns lediglich erlaubt vorzuschlagen, die weitere Sanierung dieser Trasse aus Mitteln des milliardenschweren Sondervermögens Bundeswehr zu bestreiten, wofür die nach Osten führende Verkehrsader als „militärische Infrastruktur“ zu kategorisieren wäre. Sarkasmus in reinster Form, für jeden leicht erkennbar. Nicht so für Markus Dreßler.
Der färbt unverdrossen die finanzielle Katastrophe schön, in dem er ausgerechnet ein noch schlagenderes Beispiel für die Missstände im Lande als Begründung für die Baupause heranzieht: „Auf Grund der vielen Anträge und des begrenzten Fördermittelbudgets erhielt die Stadt Pirna für 2025 [stattdessen] eine Fördermittelzusage für den Ersatzneubau der Brücke Kohlbergstraße.“ [sic]
Saudumm nur, dass eben diese schrottreife Brücke das Symbol schlechthin für bröckelnde Infrastruktur ist – jedenfalls im Pirnaer Maßstab. Erinnerungsschwachem Personal im Rathaus hilft ein Blick in die SZ Pirna. Die hielt vor knapp einem Jahr fest: „Die maximale Last für den Überweg ist schon seit reichlich 14 Jahren auf sechs Tonnen begrenzt.“
So lange ist die Brücke bereits „im Eimer“, so wörtlich die Zeitung. Lediglich eine „besondere Erlaubnis“ halte sie für Busse oder Feuerwehren noch befahrbar. Und: „drei Versuche seien gescheitert, das Bauwerk auf Vordermann zu bringen.“ Einfacher Grund, leere Fördertöpfe. Und damit sind wir wieder auf der zukünftigen Panzerstraße des Sonnensteins.
Was CDU-Mann Dreßler hier für normal verkaufen will, ist schlicht Verwaltung unsäglichen Mangels in einem einst wirtschaftlich und finanziell starken Land, dass seine Parteifreunde in trauter Einigkeit mit anderen Sozialisten nach wie vor mit ganzer Kraft in den Abgrund regieren. Und das lieber Markus Dreßler ist kein Sarkasmus, sondern Tatsachenbeschreibung.


