Wie Pirnaer Rathauswaschbecken das Weltklima retten

Wann genau unsere Vorfahren das Feuer für sich entdeckten, ist unter Wissenschaftlern umstritten. Vermutet wird, dass der Homo Erectus vor etwa 1,8 Millionen Jahren damit begann, die wärmenden und schützenden Flammen zu nutzen. Im Pirnaer Rathaus dreht man das Rad des menschlichen Fortschritts jetzt um genau diesen Zeitraum zurück. Warmes Wasser zum Händewaschen war gestern.

Die Geschichte geht so: Wir hatten im Stadtrat gefragt, welche Maßnahmen Pirna im Zusammenhang mit dem Ende der Energiesparverordnung ab 15. April 2023 aufgehoben oder beendet hat. Klimaschutz- und Mobilitätsmanager Thomas Freitag (Personalkosten 70.630 Euro in 2022) ließ uns daraufhin wissen, „man sei weiter gehalten, im Sinne des Klimaschutzes (…) so viel Energie wie möglich zu sparen.“

Wörtlich: „Deshalb werde man als kleinen Beitrag die Warmwasserbereiter in den Toiletten der Verwaltungsgebäude abgestellt lassen.“ Vor uns sehen wir Thomas Freitag und seine dankbaren Kollegen an den Waschbecken, das Prickeln des eiskalten Wassers an den Händen, gleichzeitig heiß durchflutet vom wohlig-wonnigen Gefühl, just in diesem Moment das Weltklima vor dem Kollaps zu bewahren.

Auch im Stadtrat existieren „Kolleg:innen“, die, wie Maria Giesing von den Grünen, der unverrückbaren Überzeugung sind, „Pirna trage Verantwortung für das Weltklima“. Genau derlei Stimmen verdanken wir teure Personalaufstockungen wie eben die des Klima- und Mobilitätsmanagers. Vorschlag: Klimamanager einsparen – und jeder kann am Waschbecken in eigener Verantwortung das Weltklima regulieren.

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